Kulturvermittlung an Kinder und Jugendliche

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Der Berg-Berndt-Preis

Seit Mitte der 80er Jahre vergibt das Kuratorium Kulturelles Frankfurt den „Günther-Berg-Preis“, der um 1990 in „Berg-Berndt-Preis“ umbenannt wurde. Namensgeber für die Auszeichnung waren die langjährigen KKF-Vorstandsmitglieder Dr. Günther Berg und Dieter Berndt, die mit ihren finanziellen Zuwendungen den Preis begründeten und den Stiftungszweck festlegten.

Der Preis wird alle zwei Jahre für besondere Leistungen auf dem Gebiet kultureller Vermittlungsarbeit an Kinder und Jugendliche verliehen und ist mit 3.000 Euro dotiert.

 

DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum - Berg-Berndt-Preis 2023 II

Da in den Vorjahren während der Coronapandemie kein Preis vergeben wurde, verlieh das KKF die Auszeichnung 2023 gleich zweimal. Im Dezember ging der Preis an das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum. Bekannt für Projekte wie den transkulturellen Filmclub „Blickwechsel Jetzt!“, die hessischen SchulKinoWochen, die sich auch an Lehrkräfte richten, oder das populäre Festival LUCAS bietet das Institut auch Internationales an. So koordiniert es gemeinsam mit der Deutschen Filmakademie die digitale Plattform CinEd. Auch mit dem Vermittlungsprojekt Le Cinéma, cent ans de Jeunesse (CCAJ) unterstützt das DFF Schüler und Schülerinnen weltweit bei ihrer Zusammenarbeit mit professionellen Filmschaffenden. Ein Schwerpunkt des DFF liegt auf der frühkindlichen Filmbildung, eine Expertise die europaweit zum Austausch mit Museumspartnern führte. Ziel des Instituts ist es, schon bei den Jüngsten die Liebe zum Kino und zum Film zu wecken, die Kreativität und Selbstverwirklichung zu fördern und damit erste wichtige Grundlagen für kritisches Denken zu legen.

Papageno Musiktheater - Berg-Berndt-Preis 2023 I

Menschen, vor allem jungen Menschen, Kultur näherzubringen, ist seit über 25 Jahren erklärtes Ziel des Papageno Musiktheaters. Von den zur Zeit 280 Vorstellungen im Jahr richten sich alleine 200 an Kinder. Hierzu werden Geschichten kindgerecht erzählt und gespielt - kombiniert mit ausgewählter, meist klassischer Musik. „Singspiele“ nennt Theatergründer und Direktor Hans-Dieter Maienschein seine Stücke. So wird die Zauberflöte als zielgruppengerechtes Theaterstück präsentiert oder das Dornröschen der Gebrüder Grimm mit Tschaikowskys Musik verbunden. Es soll die Schwellenangst genommen und der Einstieg in die ‚große Oper‘ erleichtert werden, so der Theaterleiter. Gleichzeitig fördert das Papageno gezielt junge Gesangstalente, die von erfahrenen Kollegen und Kolleginnen auf ihre Rollen vorbereitet werden. – Auch eine schöne Geste, die jungen Menschen weiterhilft und ihren Werdegang fördert. Mit der Berg-Berndt-Preis-Auszeichnung würdigt das KKF den besonderen Einsatz des Musiktheaters.

ProMusica e.V. - Berg-Berndt-Preis 2019

Große Begeisterung löste der Preis beim Verein ProMusica e. V. aus. Die Vergabe der Auszeichnung war Bestandteil eines Frankfurter Bürgerkonzerts im Kaisersaal des Römers. Vor den Klängen der Profis führte der Vorsitzende, Christoph Gotthardt, in die Arbeit von ProMusica ein. Er demonstrierte, wie Kindern Klassik anhand von Geschichten, die musikalisch begleitet werden, nähergebracht wird und Begeisterung entfachen kann. – Musik, erklärte Gotthard, sei wesentlich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Musikerziehung wirke besonders positiv im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung. Dem Verein geht es aber auch um Bildungsgerechtigkeit. Alle jungen Menschen sollen an Musik teilhaben können. Gerade Kinder, die nicht vom Elternhaus gefördert werden, unterstützt der Verein mit Instrumenten und Unterrichtsstunden. Das KKF freut sich, die zahlreichen ambitionierten Projekte von ProMusica mit der Auszeichnung unterstützen zu können.

Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim Gallus e.V. - Berg-Berndt-Preis 2017

„Mit Kunst wachsen“ ist seit 1990 das Motto des eingetragenen gemeinnützigen Vereins „Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim Gallus e. V.“. Dieser hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und einundzwanzig Jahren auf sozial- und kulturpädagogische Art und Weise zu fördern. Dies geschieht sowohl in Schulprojektwochen als auch in Freizeitkursen zu den Themen Theater, Malerei und Bildhauerei. In Ausstellungen, die von Kindern und Jugendlichen vorbereitet werden und als Geheimtipp in Expertenkreisen gelten, werden die darin entstandenen künstlerischen Produktionen der Öffentlichkeit präsentiert. Für den über fünfundzwanzigjährigen außergewöhnlichen Einsatz und die nachhaltige Förderung der Entwicklung junger Menschen hat das KKF die Auszeichnung am Ende des Herbst-Ferienworkshops der Jugend-Kultur-Werkstatt verliehen.

Kinder- und Jugendzirkus Zarakali - Berg-Berndt-Preis 2016

Der Kinder- und Jugendzirkus Zarakali widmet sich seit 2000 der Förderung junger Menschen zwischen sechs und 18 Jahren. Alle dürfen mitmachen, unabhängig von ihren körperlichen und geistigen Voraussetzungen. Kinder und Jugendliche, eben auch mit Behinderung, können Dinge ausprobieren, von denen sie bisher nur träumten. Ob als Akrobat am Trapez, auf dem Einrad oder Drahtseil, beim rhythmischen Capoeira oder als Clown, gelernt wird der Umgang mit dem eigenen Körper, den persönlichen Fähigkeiten und Grenzen. In der Gruppe zählt soziales Miteinander, Vertrauen entwickelt sich und der Mut nach monatelangem Training gemeinsam vor großem Publikum aufzutreten. Betreut werden die Kinder von ausgebildeten Bewegungspädagogen - ein Angebot, das auch Schulen und Kindergärten gerne wahrnehmen. Der Berg-Berndt-Preis wurde vor der Show des Jugendensembles übergeben.

Architekturvermittlung im DAM - Berg-Berndt-Preis 2015

Kinder haben hundert Sprachen und „Bauen“ ist eine davon, heißt es im Deutschen Architekturmuseum Frankfurt (DAM). Wolkenkratzer aus Tetra Pak, Brücken aus Spaghetti, Kathedralen aus Lego: In den Workshops im DAM schlüpfen Kinder in die Rolle von Architekten und Stadtplanern. Um aber auch diejenigen zu erreichen, für die kulturelle Teilhabe nicht selbstverständlich ist, verlässt das DAM mit der Reihe „Architekturmuseum macht Schule“ das eigene Haus. Durch handlungsorientierte

Projekte werden jungen Menschen quer durch die Schullandschaft Türen zur Architektur geöffnet. Ob als „Archidetektive“ auf Spurensuche im Stadtraum oder als Zeitreisende von der „Urhütte zum Wolkenkratzer“ – immer geht es darum, die Sprache der Architektur verstehen zu lernen. Mit dem Preis würdigt das KKF die engagierte Vermittlungsarbeit der Museumspädagogik.

Barbara Englert - Berg-Berndt-Preis 2014

Erstmals zeichnet das KKF eine Einzelperson, die Schauspielerin und Regisseurin Barbara Englert, mit dem Preis aus. Seit 2004 leitet sie „be-frankfurt“, ein sich ständig neu formierendes Kollektiv. Für jedes geplante Projekt kommen hier Künstler verschiedener Sparten zusammen. Ein besonderes Augenmerk der Regisseurin liegt auf Jungkünstlern, welche sie in Jugendhäusern und mit Unterstützung von Streetworkern findet. Sie will junge Menschen am Rande der Gesellschaft erreichen und ihnen die Möglichkeit geben, sich in Kulturprojekte einzubringen und daran zu wachsen. So inszenierte Barbara Englert 2013 mit großem Erfolg Georg Büchners Erzählung „LENZ“ in der 'jugendkultur-kirche sankt peter' in Frankfurt

Laterna Musica (ehemals Ohrwurm-Projekt) -Berg-Berndt-Preis 2013

Der Berg-Berndt-Preis ging 2013 an „Laterna Musica“. Gegründet 2002 als „Ohrwurm-Projekt“ geht es dem gemeinnützigen Verein vor allem darum, junge Menschen für klassische Musik und Kultur zu begeistern. Um Kinder aller Gesellschaftsschichten gleichermaßen zu erreichen, finden die Projekte in Kooperation mit Grundschulen während der Unterrichtszeiten statt. Hierfür werden Unterrichtsmaterialien separat erstellt und Lehrer vom Laterna Musica-Team fortgebildet. Die anschließend stattfindenden Konzerte krönen die gemeinsame Arbeit. Sie stellen eine besondere Form des Kinder-Musiktheaters dar und werden von professionellen Musikern begleitet.

Bibelhaus Erlebnis Museum - Berg-Berndt-Preis 2012

Die Bibel als kulturellen Schatz begreifbar und wieder bekannter zu machen, ist das Ziel des Museums. Für die Neugestaltung der Dauerausstellung 2011 sind mit archäologischen Objekten des Staates Israel aus der Zeitenwende hochwertige Inszenierungen mit vielen Mitmachelementen hinzugekommen. Hier wird die Welt der Nomaden des Alten Testaments lebendig und das Leben zur Zeit des Neuen Testamens anschaulich gemacht: Alltag, Kultur, Religion, Wirtschaft und Politik.

Die didaktische Maxime des Museums lautet „selbst entdeckendes Lernen“ und ermöglicht jungen Menschen in die Welt der Bibel einzutauchen, Multimedia inklusive.

Mal Seh'n Kino - Berg-Berndt-Preis 2011

Mit seinem Kinderfilmprogramm FILMHITS für KINOKIDS leistet das Haus einen wertvollen Beitrag zur filmästhetischen Erziehung und zur Förderung der Medienkompetenz junger Menschen. Seit 25 Jahren schon zeigt das Kino regelmäßig Kinderfilme. Das Programm wird in Absprache mit der „Hessischen Initiative Kinderfilm im Kino“ erarbeitet. Es umfasst nur Produktionen, die von der Filmbewertungsstelle mit einem Prädikat ausgezeichnet wurden. Berücksichtigt werden besonders Klassiker des Kinderfilms. Die Laudatio bei der Preisvergabe hielt die ZDF-Redakteurin und Professorin für Drehbuch/Dramaturgie an der „Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf“ Dagmar Ungureit.

Schauspiel Frankfurt - Berg-Berndt-Preis 2010

Mit großem Engagement und Erfolg realisierte der Intendant des Schauspiels Frankfurt, Oliver Reese, ab seiner ersten Spielzeit 2009/2010 ein städtisches Theaterprojekt, in dem er gezielt ein junges Publikum an klassische wie moderne Texte der Theaterliteratur heranführte. Mit vier Produktionen – „Roter Ritter Parzival“, „Peterchens Mondfahrt“, „Die kleine Hexe“ und „Bleib mein schlagendes Herz“ –setzte er Zeichen, die neben dem Kuratorium Kulturelles Frankfurt, auch Wolfgang Schneider, Vorsitzender der deutschen Sektion der Internationalen Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche, in seiner Laudatio zur Preisvergabe würdigte.

Atelier Goldstein - Berg-Berndt-Preis 2009

Das „ATELIER GOLDSTEIN“ der „Lebenshilfe e.V. Frankfurt am Main“ setzt sich für die Vermittlung von Kultur an Kinder und Jugendliche in einer außergewöhnlichen Weise ein. Durch das künstlerische Zusammenarbeiten von behinderten und nichtbehinderten jungen Menschen wird hier ein gemeinsamer Weg der Entfaltung von Kreativität und das Erlernen von künstlerischen Techniken und Ausdrucksformen ermöglicht. Der Vorsitzende Frank Mußmann nahm den KKF-Preis mit Dank im Sachsenhäuser Atelier entgegen. Zehn Tage hatten die Kinder gemeinsam mit Bühnenbildnern, Skulpteuren, Musikern, Fotografen, Video-Künstlern und Studenten der Kunstpädagogik an dem beispielhaften Gesamtkunstwerk „Mondkanone“ gearbeitet.